Zerstörung von Biberbauwerken ist kein Kavaliersdelikt
Thüringenweit sind Fälle bekannt
Immer wieder gibt es in Thüringen Fälle von zerstörten Biberdämmen und -burgen. Diese Zerstörung ist kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar. Mehr →
Über 400 Jahre war der Biber aus Thüringen verschwunden. Ortsnamen wie Bibra im Grabfeld, Bibra bei Kahla, Bad Bibra, Bobeck, Bebra und Biberbach belegen: der kräftige Nager war einst bei uns heimisch. Zum Verhängnis wurde ihm die rücksichtslose Bejagung im gesamten Verbreitungsgebiet der Nordhalbkugel. Mitte des 19. Jahrhunderts war er in Deutschland fast ausgestorben. Seit 2007 ist der Biber wieder dauerhaft zurück in Thüringen und breitet sich langsam aber stetig aus.
Heute wird er zwar nicht mehr bejagt, hat aber mit anderen Problemen zu kämpfen: Flüsse und Gewässer wurden schiffbar gemacht, eingedeicht und begradigt. Die Auen wurden erschlossen und bebaut und werden zum Teil intensiv bewirtschaftet. Der NABU Thüringen erarbeitete daher Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes und zur Minimierung von Gefährdungen. Gewässeranliegern und -bewirtschaftern, Jägern, Anglern sowie Land- und Forstwirten werden bewährte Möglichkeiten aufgezeigt, mit dem Biber konfliktfrei zu leben und zu wirtschaften.
In Thüringen sind bisher hauptsächlich die Gewässersysteme der Saale und der Werra besiedelt. Weiterhin gibt es Einwanderungstendenzen in kleinere Gewässer in Südthüringen. Aber auch an Ilm und Unstrut sowie an Nebengewässern von Saale und Werra etablieren sich nach und nach Biber.
Nach Thüringen wandern verschiedene Unterarten des Europäischen Bibers u.a. Rhonebiber (Castor fiber galliae) und Elbebiber (Castor fiber albicus) ein. Durch die zentrale Rolle Thüringens spielt es eine wichtige Rolle bei der Vernetzung vitaler Biberpopulationen. In Bayern ausgesetzte Biber treffen mit Elbebibern aus dem Saale- und Werra-Flussgebiet zusammen.
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