Bunte Blütenpracht erobert die Natur
Übersicht über häufige Frühblüher
Diese zarten Frühlingsboten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch lebenswichtig für viele Insekten und Tiere. Hier eine kurze Übersicht von Frühblüherarten. Mehr →
Krokusblüte im Husumer Schlosspark - Foto: NABU/Peter Hildebrandt
Liegt da etwa noch Schnee? Im Gegenteil: Es sind die ausgedehnten Blütenteppiche der Buschwindröschen, die uns Winter vorgaukeln. Der Frühling kommt mit großer Kraft. Unter den noch unbelaubten Bäumen und Sträuchern regt sich neues Leben und bringt wieder Farbe in die Natur.
Wir freuen uns über die dichten Bestände des gelbblühenden Scharbockskraut, die weißen und purpurnen Blüten des Hohlen Lerchensporns, das blaue Leberblümchen, die violetten März-Veilchen und die Farbtupfer weiterer Frühblüher.
Licht ist Leben
Die Vegetationsperiode dieser zarten Frühlingsboten währt allerdings nicht lange. Schon im Februar treiben manche von ihnen aus, etwa das Schneeglöckchen oder das Scharbockskraut, aber bereits im Mai sind bei einigen Arten die oberirdischen Teile verblüht und verwelkt. Denn der Anteil des Sonnenlichts, das bis zur Krautschicht gelangt, ist vor der Laubentfaltung ziemlich groß. Er beträgt rund 50 Prozent der Gesamteinstrahlung. Dann schmücken sich nämlich Bäume und Sträucher mit neuem Grün, und das allmählich dichter werdende Blätterdach lässt nur noch wenige Sonnenstrahlen bis zum Waldboden vordringen.
Altes Laub als Wärmespeicher
Wegen ihrer dunkleren Farbtönung absorbiert die auf dem Waldboden angesammelte Laubstreu die Sonnenwärme recht gut, so dass ihre Temperatur je nach Witterungsbedingungen auf 30 bis 40 Grad Celsius ansteigt. Das beschleunigt die Stoffwechselvorgänge, was ebenfalls den früh einsetzenden Wachstumsschub und das schnelle Erblühen und Fruchten der krautigen Frühlingsblumen begünstigt.
Optimal angepasst an die besonderen Bedingungen im zeitigen Frühjahr sind die so genannten Geophyten unter den Frühblühern, zu Deutsch „Erdpflanzen“. Sie besitzen unterirdische Speicher- und Erneuerungsorgane, in denen sie im Laufe der letzten Vegetationsperiode Nährstoffe angesammelt haben. So können diese Pflanzen Jahreszeiten mit ungünstigen Klimabedingungen im Boden überdauern, ohne dass Lichtmangel, Trockenheit oder extreme Temperaturen sie das Leben kosten.
Nahrungsfülle aus dem Wald
Frühblüher sind mehr als hübsche Farbtupfer in Wald und Garten. Sie sind eine erste Nahrungsquelle für viele Insekten und spielen darüber hinaus für andere Tiere eine wichtige Rolle. Die winzigen Larven des Violetten Ölkäfers krabbeln in die Blüten des Buschwindröschens. Dort warten sie auf Wildbienen und reisen als blinde Passagiere in deren Erdbau, wo sie sich weiterentwickeln. Insekten sind das ganze Jahr hindurch auf ein vielfältiges Angebot heimischer Blühpflanzen angewiesen. Weil sie bei vielen Vogelarten wie Blaumeise oder Gartenrotschwanz auf dem Speiseplan stehen, profitieren auch die Vögel in Wald, Flur und im Siedlungsraum von der Blütenvielfalt. Gärtnerinnen und Gärtner sollten die Bedürfnisse von Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren bei ihrer Gartenpflege und -planung stets beachten. Damit schaffen sie Lebensräume und helfen der Natur.
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