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Flutmulde Oberroßla
Ein Paradies für Libellen- und Amphibienarten
Mit dem Grunderwerb von 2,6 Hektar Wiesenfläche in der Ilmaue bei Oberroßla konnte der NABU-Regionalverband Weimar/Apolda ein schon länger geplantes Projekt verwirklichen: den Wiederanschluss des Altarmes "Im Mädchensee" an die Ilm. Um dies zu verwirklichen, wurde auf der erworbenen Wiese eine Flutmulde mit Einlaufstelle geschaffen, über die bei Hochwasser frisches Flusswasser aus der Ilm in den Altarm fließt. Der unterirdische Zufluß von Grundwasser sorgt aber auch in der übrigen Zeit für einen Wasseraustausch im Altarm.
Nebenarm anstelle von Faulschlamm
Vor über 200 Jahren war an der Ilmschleife zwischen Ober- und Niederroßla ein Nebenarm der Ilm, der mit seiner langsamen Fließgeschwindigkeit und der entsprechenden Vegetation einen Lebensraum beispielsweise für Libellen und Amphibien geboten hat. Dieser Nebenarm wurde seinerzeit im Zuge einer Neugestaltung des Ilm-Profils trockengelegt – vermutlich, um die Fließgeschwindigkeit der Ilm für die Niederroßlaer Mühle zu erhöhen. Seitdem war an dieser Stelle eine Wiese, die regelmäßig bei Hochwasser überflutet wurde. Jeweils nach einer Überflutung verwandelte sie sich in ein Standgewässer, wobei sich vom Hochwasser mitgeführter Unrat und Sedimente absetzten, zurückblieben Faulschlamm und „Totes Wasser“. Um die schrittweise Verlandung dieses Standgewässers zu verhindern und einen Lebensraum für geschütze Tiere in nachhaltiger Weise zu erschaffen, erfolgte im August 2009 die Renaturierung. Auf einer Länge von 600 Metern erfolgte die Wiederherstellung des alten Nebenarmes.
Ein neues Libellen-Paradies
NABU-Mitglied Harald Schnöde konnte im Gebiet folgende Libellenarten beobachteten:
- Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
- Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
- Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
- Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
- Weidenjungfer (Lestes viridis)
- Plattbauch (Libellula depressa)
- Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
- Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
- Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
Die heutigen weltweit etwa 5.000 Libellenarten weisen Flügelspannweiten von 2 bis 15 Zentimetern auf. Im Aussehen und Bau ähneln sie den zur Blütezeit der Dinosaurier vor rund 150 Millionen Jahren lebenden Arten. Libellen sind also sehr ursprünglich gebliebene Insekten. Mehr →
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