Neue Biotope für alte Tongrube Königshofen
Der NABU Thüringen legt Amphibienlaichgewässer an und schafft Voraussetzungen für eine extensive Beweidung mit Eseln. Mehr →
Tongrube Königshofen - Foto: Claudia Chladek
Jena – Die alte Tongrube bei Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis ist ein Reich für Bienenfresser, Kiebitz, Laubfrosch und weiteren seltenen Tier- und Pflanzenarten. Diesen wundervollen Lebensraum möchte der NABU Thüringen mit einem von der Europäischen Union und dem Land Thüringen geförderten Naturschutzprojekt aufwerten, pflegen und für die Zukunft sichern. Claudia Chladek ist Koordinatorin des Projektes „Tongrube Königshofen”.
Was zunächst wie eine Wunde in der Landschaft anmutet, kann für den Natur- und Artenschutz sehr hohes Potential darstellen. Durch vielfältige Strukturen werden aufgelassene Abbaugebiete oftmals schnell wieder durch zum Teil hoch spezialisierte, seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten besiedelt. Ein solches ehemaliges Abbaugebiet befindet sich nordöstlich von Eisenberg zwischen Königshofen und Buchheim. Dort wurde bis vor einigen Jahren Ton abgebaut.
Mit der Nutzungsauflassung entstanden vielfältige Lebensraumstrukturen wie Grubengewässer, Steilabbruchkanten, Rohbodenstellen sowie extensive Gehölz- und Wiesenstandorte. Sie wurden unter anderem von seltenen Vogelarten wie Flussregenpfeifer, Bienenfresser, Steinschmätzer, Gelbspötter, Braunkehlchen, Kiebitz und Wiesenpieper besiedelt. Auch die gefährdeten Amphibienarten Kleiner Wasserfrosch und Laubfrosch fanden hier ihren Lebensraum.
Als 2015 mit der Verfüllung der Grube begonnen wurde, waren viele dieser sensiblen Lebensräume bedroht. Mithilfe vieler engagierter Naturschützer aus der Region konnte die NABU Stiftung Nationales Naturerbe das Gebiet 2016 dann erwerben und es vor der bevorstehenden Verfüllung retten.
Um das Abbaugebiet wieder aufzuwerten, hat der NABU Thüringen ein neues Projekt gestartet. Das ENL-Projekt wird von der Europäischen Union und dem Land Thüringen gefördert (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes [ELER]) und läuft vom 01. April 2021 bis 30. Oktober 2022. In den Bereichen, in denen die Grube schon teilweise verfüllt wurde, sollen weitere Kleingewässer für Amphibien angelegt werden. Zudem sollen offene Steilhänge von Gehölzen freigestellt werden, um für die farbenprächtigen Bienenfresser oder Uferschwalben Nistmöglichkeiten zu bieten. Als Nistplatzhilfe für den Steinschmätzer sind zusätzlich Steinhaufen geplant, die auch Reptilien und Kleinsäugern als Unterschlupf dienen können. Um im Gebiet das erneute Zuwachsen durch Gehölze zu verhindern wird der NABU Thüringen im Rahmen des Projektes einen festen Weidezaun um das Gebiet bauen. In Zukunft sollen das ehemalige Abbaugebiet extensiv beweidet werden und Weidetiere den Gehölzaufwuchs im Zaum halten.
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