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Grünes Band Thüringen
Vom Todesstreifen zum Naturparadies
Das Grüne Band in Thüringen
Mehr als 30 Jahre lang teilte der innerdeutsche Grenzstreifen Deutschland von der Ostsee bis zum Vogtland und schuf damit ein unzugängliches Niemandsland, in dem sich die Natur über Jahrzehnte hinweg weitgehend ungestört entwickeln konnte. Entlang des knapp 1400 Kilometer langen „Grünen Bandes“ befinden sich bei einer Breite von nur 10 bis maximal 500 Metern außergewöhnlich viele verschiedene Lebensräume – viele von ihnen wegen ihrer Seltenheit als gefährdete Biotope in der „Roten Liste Deutschlands“ aufgeführt. Der frühere Todesstreifen ist damit der längste Biotopverbund Deutschlands. Auch viele seltene Pflanzen und Tiere, davon nahezu 1000 in der „Roten Liste“ wiederzufinden, wie etwa heimische Orchideenarten, der Schwarzstorch oder das Braunkehlchen haben hier ihre teilweise letzten Rückzugsgebiete gefunden. Das „Grüne Band“ ist somit Mahnmal und Naturerbe zugleich.
Der Freistaat Thüringen hat mit 763 Kilometern, das ist über die Hälfte der gesamten Länge des „Grünen Bandes“, den weitaus größten Anteil und trägt somit eine besondere Verantwortung zum Erhalt dieser einzigartigen „Biotopkette“. Für einen großen Teil der Fläche besteht aber noch kein ausreichender rechtlicher Schutz und von vielen Gebieten sind die Besitztumsverhältnisse noch ungeklärt. Es besteht die Gefahr, dass die Lebensräume durch intensive Landwirtschaft zerstört werden. Deshalb sind Teilstrecken des „Grünen Bandes“ akut gefährdet und es droht zu zerreißen.
Diesen Tatsachen versucht der NABU Thüringen mit Flächenkäufen und Biotoppflegemaßnahmen entgegenzuwirken und so das „Grüne Band“ mit seinen seltenen Tieren und Pflanzen nachhaltig zu schützen. Schafbeweidung, extensive Landnutzung, Sukzession auf Teilabschnitten und gezielte Mahd sollen die wertvollen Biotope erhalten. Weiterhin unterstützt der NABU Thüringen das Forstamt Leutenberg (Initiator) und den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale“ seit 2002 beim Projekt "Lebensräume am ehemaligen Todesstreifen". Im Rahmen des Projektes, welches auf den Säulen Naturschutz, Geschichte und Modellcharakter ruht, engagieren sich seit drei Jahren die Schüler des Friedrich-Fröbel-Gymnasiums im „Grünen Band“ bei Lichtenhain/Gräfenthal. Während regelmäßigen Zeltlagern wurden bereits wesentliche Abschnitte des 10 Hektar großen Projektgebietes, welche aus Wald- und Sukzessionsflächen besteht, gepflegt und gezielt entwickelt.
Biotoppflege bei internationalen Workcamps
Im Rahmen des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens "Erlebnis Grünes Band" fanden internationale Workcamps statt. Junge Menschen aus den verschiedensten Ländern halfen bei der Landschafts- und Biotoppflege am ehemaligen Grenzstreifen in Südostthüringen mit. Der NABU Thüringen unterstützte das Projekt fachlich und übernahm auch einen Teil der Finanzierung.