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Wenn der Wolf in Thüringen heimisch wird
NABU-Aktionsplan Wolf
In der Bevölkerung besteht ein großes Interesse an Wildtieren. Gegenüber dem Wolf existieren jedoch noch viele Vorurteile. Geprägt wird dieses Bild durch die vielen Märchen, in denen der Wolf als Bösewicht dargestellt wird. Einen weiteren Beitrag diese Angst zu schüren, liefert die reißerische Berichterstattung in den Medien. Ein fletschender Wolf auf der Titelseite einer Zeitung erhöht zwar die Auflage des Blattes, trägt aber nicht zur sachlichen Berichterstattung bei.
In Ländern wie Italien, Rumänien und Spanien leben Wolf und Mensch, ohne dass es zu ernsthaften Konflikten kommt. Natürlich wirft die Präsenz von Wölfen bei vielen auch Fragen auf und es wird auch kritische Meinungen geben. Diese Fragen verlangen nach sachlichen, ehrlichen und zielgruppenorientierten Antworten, denn der Wolf ist auf die Akzeptanz des Menschen in der Kulturlandschaft angewiesen.
Was ist in Zukunft zu tun?
- Informationen zum Wolf sind ungefiltert der Bevölkerung, Jägern, Landwirten und Behörden zugänglich zu machen. Ziel ist es, den oft geschürten Vorurteilen mit Fachwissen zu begegnen und eine sachliche Diskussion anzuregen.
- Die Thüringer Landesregierung muss Maßnahmen für ein konfliktarmes Miteinander von Wolf und Mensch fördern und frühzeitig einen geeigneten Wolfmanagementplan für Thüringen erstellen. Besonders sensibel ist hier mit dem Thema „Verlust von Nutztieren“ umzugehen. Entschädigungen sind so zu gestalten, dass sie vom Geschädigten auch als gerecht empfunden werden.
- Wölfe benötigen ruhige Rückzugsgebiete, in denen sie ihren Nachwuchs aufziehen. Der NABU Thüringen setzt sich für ein Netz großräumiger Schutzgebiete als konfliktarme Rückzugräume für Wölfe ein. Ebenso ist der Zerschneidung der Landschaft entgegenzuwirken.
- Sobald der erste Wolf in Thüringen auftaucht, ist die Einwanderung zu beobachten und wissenschaftlich zu begleiten.