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Der Wildkatze auf der Spur
Wildkatzenmonitoring mit NABU-Beteiligung
Wildkatze im Wolfsrevier
NABU Landesarbeitsgruppe Wolf läuft Wildkatze vor die Linse
Der Landesarbeitsgruppe Wolf des NABU Thüringen gelangen Aufnahmen einer Wildkatze im Einzugsgebiet des Standortübungsplatzes „Gotha-Ohrdruf". „Im Einvernehmen mit Landeigentümern und Jagdpächtern haben wir in der Gegend sogenannte Wildtierkamerafallen aufgestellt“, erklärt Silvester Tamás ein Sprecher der Landesarbeitsgruppe. „Eigentlich wollen wir mit den Kameras das Wolfsvorkommen in der Region dokumentieren, dass uns jetzt eine Wildkatze vor die Linse gelaufen ist, freut uns natürlich ebenso.“
Es ist schon länger bekannt, dass Wildkatzen um und auf dem Standortübungsplatz vorkommen und leben. Jedoch entstand die aktuelle Aufnahme vom 01.02.2015 in unmittelbarer Nähe zu wiederholten Nachweisen von der „Wölfin von Ohrdruf". „Es ist eine wichtige und bedeutende Erkenntnis, dass sich Wolf und Wildkatze einen Lebensraum teilen, der recht überschaubar ist. Der Standortübungsplatz „Gotha-Ohrdruf" mit einer Größe von cirka 4.600 Hektar verfügt potentiell über gute Lebensbedingungen für viele bedrohte und gefährdete Arten. Wir müssen nun darauf achten, dass insbesondere die Rückzugsräume für streng geschützte Arten, wie Wolf und Wildkatze, weder durch forstwirtschaftliche Eingriffe, noch durch widerrechtliche Motocross-Events zerstört werden."
Wildkatze im Jenaer Stadtforst ertappt
NABU Saale-Holzland gelingt erster Nachweis
Schon seit längerem schleicht die Wildkatze lautlos durch Thüringens Wälder. Silvester Tamás vom NABU Saale-Holzland gelang im Frühjahr 2014 der erste Nachweis im Jenaer Stadtforst. „Die genetische Untersuchung von Fellhaarproben von einem unserer Lockstöcke und Videos unserer Kamerafallen belegen, dass Wildkatzen nun auch bei Jena leben.“
Der Stadtforst von Jena bietet für Wildkatzen gute Lebensbedingungen. Der NABU wird darauf achten, dass diese Bedingungen erhalten bleiben und auch zu Gunsten anderer bedrohter Arten weiter entwickelt werden. Mittels des ersten wissenschaftlichen Wildkatzen-Nachweisprojekts in der Region Saale-Holzland-Jena sollen erstmalig Aussagen und Grundlagendaten über Wildkatzen-Vorkommen gewonnen werden. Trotz einzelner historischer Nachweise und aktueller Beobachtungen liegen hierzu bislang keine Informationen vor.
Die Wildkatze als sogenannte Leitart steht exemplarisch für unersetzliche Bestandteile unseres komplexen Ökosystems in Deutschland und Europa. Die ständig wachsende starke Verinselung der natürlichen Lebensräume, so durch Verkehr und Infrastruktur, durch Siedlungen und weitläufige Agrarflächen, verhindern den lebensnotwendigen genetischen Austausch zwischen voneinander getrennt existierenden Wildtierpopulationen. Dies führt langfristig zum Artensterben. Deshalb führt der NABU Saale-Holzland-Kreis im Rahmen des Naturschutzprojekts Felis-Lupus Monitoringmaßnahmen zur Wildkatze durch, die Nachweise und Erkenntnisse über die aktuelle Vorkommens- und Verbreitungssituation liefern. Tatkräftig unterstützt wird das Projekt durch engagierte Ehrenamtliche des NABU, Mitarbeiter des Phyletischen Museums in Jena, die zuständigen Umwelt- und Forstbehörden und den BUND. Mehr erfahren Sie in der Pressemitteilung.
Der Wildkatze auf der Spur
Erfassungsprojekt im Saale-Holzland-Kreis
Sie schleicht in der Dämmerung und nachts auf leisen Pfoten durch den Wald. Kaum einer würde sie bemerken, gäbe es da nicht Silvester Tamás, den Archäologen und Wildkatzenspezialisten aus Dornburg. Für den NABU Saale-Holzland-Kreis leitet er das Wildkatzennachweisprojekt im Landkreis, das 2012 gestartet wurde. Silvester Tamás begeistert besonders die wilde Lebendigkeit der Wildkatze, die dennoch scheu und nur schwer zu beobachten ist. „Hat man sie einmal gesehen, vergisst man ihre Erscheinung nicht. Wäre sie nicht so klein würde man meinen, sie sei eine große Raubkatze; sie bewegt sich ähnlich wie ihre großen ˛Kollegen’ in Afrika, Asien oder Südamerika“, sagt der Spezialist.
Schutz durch Nachweis
„Das Projekt war längst überfällig! Spätestens seit in der Umgebung des unweit vom Saale-Holzland gelegenen Werdauer Waldes - in der Nähe von Greiz - Wildkatzen nachgewiesen worden sind“, erklärt Silvester Tamás. Das Saale-Holzland bildet aufgrund seiner überregional bedeutsamen Lage als naturräumliches Bindeglied zwischen den Mittelgebirgen mit ausgedehnten Waldflächen und Rückzugsgebieten einen idealen und daher besonders schützenswerten Lebensraum für die Wildkatze. Zudem fungieren die Thüringer Wildkatzenbestände als zentrales Bindeglied zu den isolierten Wildkatzenvorkommen in Osteuropa. Daher ist es wichtig, die heimischen Wildkatzenpopulationen zu erfassen und zu schützen, um den genetischen Austausch langfristig aufrecht zu erhalten. „Bei entsprechenden Nachweisen der Wildkatze wollen wir versuchen, wirtschaftlich intensiv genutzte Wald- und Landschaftsflächen in Schutzgebiete zu überführen, die an überregionale Wildkatzenlebensräume angebunden werden“, so Tamás. Von dieser Form der Biotopvernetzung können eine Vielzahl anderer Tierarten profitieren, unter anderem auch Luchs und Wolf.
Heimlicher Bewohner des Waldes
Die Wildkatzen waren - trotz ihrer massiven Gefährdung durch Jagd und Verkehr - nie ganz aus unseren heimischen Wäldern verschwunden, dafür gibt es historische und auch aktuelle Nachweise im Saale-Holzland-Kreis. Sie leben in den Wäldern unserer näheren Umgebung, obwohl sie hier noch keiner gesehen hat. Die heimliche Lebensweise ist auch ein Grund für den schwierigen Nachweis der Wildkatze. „Mit unserem Projekt werden wir versuchen, mit Hilfe sogenannter DNA-Lockfallen Fellproben von Wildkatzen zu gewinnen. Die gewonnenen Proben werden entsprechend untersucht und geben Rückschlüsse darauf, ob es sich um eine Wildkatze handelt oder nicht. Derzeit liegen von insgesamt fünf Lockstockfallen aus den Forsten bei Waldeck, Eisenberger Mühltal und Tautenburg acht Fellproben beim Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik zur Untersuchung vor. „Ich bin sehr gespannt wie die Ergebnisse ausfallen. Ich denke aber, dass einige Proben tatsächlich den Nachweis für Wildkatzen liefern werden“, meint Silvester Tamás zuversichtlich.
Die Durchführung des Nachweisprojekts erfolgt in Kooperation mit dem BUND-Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“, mit den Unteren Naturschutzbehörden des Saale-Holzland-Kreises und der Stadt Jena sowie mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
Meldungen von Wildkatzen und nähere Infos:
Silvester Tamás
Telefon: 036427-21726
E-Mail: Info@Felis-Lupus.de
Naturschutzprojekt Felis-Lupus www.felis-lupus.de
NABU Saale-Holzland-Kreis www.nabu-shk.de
Wildkatze tappt in Fotofalle
Kleine Forscher der NAJU Gotha unterwegs
Die naturnahen Laubmischwälder auf dem Krahnberg sind ein bekanntes Rückzugsgebiet für Füchse, Dachse, Hasen und Rehe. Man munkelt sogar, es gäbe dort Wildkatzen. Diesem Gerücht möchte die NAJU Gotha auf die Spur kommen. Andrea Witt-Kunstmann, die Leiterin der Kindergruppe, erzählt: „Eine sehr aufwendige, aber erfolgreiche Methode ist das Aufstellen einer Wildkamera. Unser Freund Peter Goldhahn, Naturschutzbeauftragter mit Leidenschaft, brachte jeden Abend die Kamera ins Gelände, um nach Sonnenaufgang diese einzuholen. Erste Erfolge zeigten sich schon in der ersten Nacht, als eine Katze direkt in die Linse schaute.“ Es ist nicht einfach eine Wildkatze anhand von Fotos eindeutig zu identifizieren. Auf den Bildern der Fotofalle sind zwar typische Merkmale zu erkennen, aber den sicheren Beweis lieferte letztendlich die positiv ausgefallene genetische Untersuchung.
Ohne Unterstützung geht es nicht
„Das Projekt zeigte uns, dass Naturschutz auf Dauer nur erfolgreich sein kann, wenn er auf einer breiten gesellschaftlichen Basis gründet. Und es lohnt sich durchaus bei verschiedenen Stellen um Unterstützung zu bitten“, so die NAJU-Leiterin. Bekanntermaßen ist ein Teil des Krahnberges mittlerweile in Privatbesitz. „Ohne die Zustimmung und Unterstützung des Besitzers Herrn Dr. Klaus Ammermann und des verantwortlichen Revierförsters Thomas Melcher wäre unser Projekt nicht durchführbar. Ebenso geholfen haben uns die vom Umweltamt Gotha zur Verfügung gestellten Projektmittel“, freut sich Andrea Witt-Kunstmann und dankt allen Beteiligten.
Kontakt zur Naturschutzjugend Gotha:
Gruppenleiterin Andrea Witt-Kunstmann
E-Mail: NAJU@NABU-Gotha.de
NAJU Gotha www.nabu-gotha.de/naju
Weitere Themen
Lautlos und ungesehen schleicht die Wildkatze durch Thüringens Wälder. Um die Kenntnisse ihrer Verbreitung zu verbessern, ist es wichtig, Monitorings durchzuführen. Daher ist der NABU mit Lockstöcken, Baldrian und Fotofallen auf der Suche nach der scheuen Mäusejägerin. Mehr →
Nach rund 200 Jahren kehrt der Luchs nach Thüringen zurück. Nach- und Hinweise verdichten sich im Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge, auch in Rhön, im Hainich, im Südharz und sogar auf der Hohen Schrecke soll er sich gelegentlich blicken lassen. Mehr →
Der faszinierende Beutegreifer ist zurück in Thüringen. Der NABU setzt sich daher verstärkt für die Akzeptanz des Wolfes im Freistaat ein. Es werden Wolfsbotschafter gesucht, Infomaterialien zum Thema verteilt und ein Aktionsplan wurde erstellt. Mehr →