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Wassercent wichtig für den Gewässer- und Hochwasserschutz
NABU begrüßt Einführung des Wassercent in Thüringen
09. Oktober 2015 - „Mit den geplanten Mehreinahmen können längst überfällige Maßnahmen zum Gewässerschutz und hoffentlich nachhaltigen Hochwasserschutz umgesetzt werden. Der Wassercent trägt zu unserer Sicherheit bei und dient der Erhaltung der Trinkwasserressourcen sowie der natürlichen Entwicklung unserer Gewässer“, sagt Martin Schmidt, der stellvertretende Vorsitzende des NABU Thüringen.
Aus Sicht der Naturschützer ist der Zustand der meisten Gewässer in Thüringen als kritisch zu betrachten. Viele Wasserkörper verfehlen die angestrebten Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie eines guten Zustandes beziehungsweise guten Potenzials. „Strukturverbesserungen an Gewässern, Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Bäche und Flüsse sowie die Etablierung von Auwäldern sind geeignete Maßnahmen, um die Selbstreinigungskraft der Gewässer zu erhöhen“, zeigt Martin Schmidt als Beispiele zur Verbesserung des Gewässerzustandes auf. „Hier hätten dann auch Biber, Fischotter und Eisvogel wieder genügend Raum, um sich ungestört ausbreiten zu können. „Diese Maßnahmen allein werden aber nicht ausreichen, um auf lange Sicht die Gewässer sauber zu halten. Zusätzlich müssen auch Mittel und Wege gefunden werden, um den Schadstoffeintrag in Gewässer konsequent und nachhaltig zu reduzieren. Gerade im Zusammenhang mit Deichrückverlegungen bieten sich Lösungen an, die Gewässerökologie und Hochwasserschutz miteinander verbinden. „Die Umwandlung von Acker in der Aue in extensives Grünland und eine nachhaltige Landwirtschaft können dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, so Schmidt.
Aus Sicht des NABU sollten die Gelder gerade für solche Maßnahmen des naturnahen Hochwasserschutzes verwendet werden. Bachbegradigungen sowie ähnliche Maßnahmen der Abflussbeschleunigung müssen gestoppt werden und es darf zu keiner Reduzierung von natürlichen Überflutungsbereichen mehr kommen. „Denn nur wenn unsere Flüsse und Bäche sich wieder frei durch unsere Landschaft schlängeln dürfen, haben sie auch genug Platz, um Hochwasserereignisse zu puffern“, erklärt Schmidt. „Eine gestaltete Landschaft, tut nicht nur uns Menschen gut, sondern bietet auch Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und fördert damit die Biodiversität in unserem Land.“