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Die Kohlmeise macht das Rennen
„Stunde der Wintervögel“ in Thüringen mit rund 3.850 Teilnehmern
25. Januar 2011 - „Dass die Aktion ein solch großer Erfolg wird, damit hat niemand gerechnet“, erklärt NABU-Landesgeschäftsführerin Kirsten Schellenberg. „Wir konnten uns kaum retten vor der Flut an Meldebögen, die freundlicherweise von verschiedenen Tageszeitungen abgedruckt worden sind und uns geschickt wurden. Im Vergleich zu der im Sommer stattgefundenen „Stunde der Gartenvögel“ waren es mehr als doppelt so viele Teilnehmer“, merkt Kirsten Schellenberg an.
Bundesweit wurden von 85.276 Vogelfreunden in 55.916 Gärten 2.570.557 Vögel gezählt. Den Spitzenplatz belegte ebenfalls die Kohlmeise mit 370.548 Meldungen. Den zweiten Platz erreicht der Haussperling mit 320.912 Meldungen und auf Rang drei folgt die Amsel mit 259.709 Meldungen.
Zu den häufigsten Überwinterern zählen bundesweit, neben Kohl- und Blaumeisen, auch Grün- und Buchfinken, Sperlinge, Kleiber, Eichelhäher und Spechte. Hinzu kommen Wintergäste aus dem hohen Norden wie Bergfinken, Erlenzeisige und Rotdrosseln. Wenn diese in ihrer Heimat zu wenig Winternahrung finden, ziehen sie in großen Scharen nach Mitteleuropa. In Thüringen wurden 448 Bergfinken und 1.043 Erlenzeisige von fleißigen Vogelfreunden gezählt. Verglichen mit Vorjahreszahlen aus Bayern, wo die „Stunde der Wintervögel“ bereits zum sechsten Mal stattfand, gab es die typischen „Invasionsarten“ allerdings deutlich seltener zu sehen.
„Die Ergebnisse der Aktion liefern uns unter anderem wichtige Hinweise über die Qualität der Vogellebensräume. Es ist zu beobachten, dass viele Vögel in einer ausgeräumten und intensiv bewirtschafteten Feldflur immer weniger Nahrung finden und in die Nähe menschlicher Siedlungen ziehen“, so Kirsten Schellenberg.
Als Anzeichen dieser „Landflucht“ deuten NABU und LBV zum Beispiel die große Zahl der Feldsperlinge, die an Futterstellen in Gärten registriert wurden: Der urban lebende Haussperling ist etwa sechsmal häufiger als der Feldsperling. Doch sein Verwandter aus dem „ländlichen Raum“ wurde an den Winterfütterungen kaum seltener angetroffen.
Ab 2011 werden NABU und LBV nun gemeinsam jedes Jahr die „Stunde der Wintervögel“ durchführen. Die Aktion wird somit in ganz Deutschland Erkenntnisse über die Vogelwelt liefern – und natürlich möglichst vielen Menschen Freude an der Naturbeobachtung vermitteln.