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Bibermanagement bleibt wachsam
Biberberatung an Saale und Wisenta
Im Rahmen dieses Projekts gab es in letzter Zeit verschiedenste Beratungen und Informationsgespräche mit Behördenvertretern, Nutzern und Interessierten. Weiterhin fand im Mai 2013 eine Biberexkursion mit Kindern und einigen Eltern der Teilnehmer an der Saale statt. Dabei lernten die Kinder viel über den Biber und seinen Lebensraum, erkundeten spielerisch das Biberrevier und suchten Nagespuren.
Filmbeitrag Bibermanagement
Darüber hinaus drehte im Mai diesen Jahres der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) einen Filmbeitrag über das Bibermanagement in Thüringen und berichtete über die Bibervorkommen an der Saale sowie zu Konflikten und Lösungsmöglichkeiten bei Problemen mit dem Biber.
Zusätzlich wurden im Projektrahmen zahlreiche Infomaterialien, insbesondere der Steckbrief für "biberfreundliche Gewässergestaltung", verteilt sowie Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Beratung
Durch die kontinuierliche Ausbreitung des Bibers, insbesondere an der Saale und ihrer Nebenflüsse, sind Information und Aufklärung notwendig. Nutzer und Gewässeranrainer sollten sich präventiv mit dem Biber und seinen Aktivitäten auseinander setzen. Dabei steht der NABU als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch zu Schutz- und Präventivmaßnahmen vor Biberschäden sowie bei auftretenden Konflikten kann man sich beraten lassen.
Steckbrief „Biberfreundliche Gewässergestaltung”
Der Streckbrief „Biberfreundliche Gewässergestaltung” soll Behördenvertretern, Planern und weiteren Entscheidungsträgern sowie sonstigen Interessierten ein Werkzeug sein, um bei geplanten Maßnahmen am Gewässer den Biber zu berücksichtigen. Weiterhin zeigt er konkrete Gestaltungsmaßnahmen auf, die den Lebensraum des Bibers verbessern.
Der Steckbrief kann gegen eine Gebühr von 2 Euro beim NABU Thüringen,
Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704,
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen bestellt werden.
Viel Interesse am Biber!
Infoveranstaltung in Kahla
31. Januar 2013 - Rund 80 biberinteressierte Teilnehmer lockte der NABU am 29. Januar zu einer Biber-Informationsveranstaltung ins Rathaus nach Kahla. Marcus Orlamünder, der Ansprechpartner in Sachen Biber beim NABU Thüringen, freut sich über den großen Ansturm und die gute Stimmung während der Veranstaltung.
Dr. Siegfried Klaus aus Jena hielt einen Vortrag über die Biologie und Ausbreitung des Bibers in Thüringen und Marcus Orlamünder erläuterte, welche landschaftsgestalterischen Fähigkeiten der Biber hat. Er beschrieb ebenfalls, welche Probleme durch die Tätigkeiten des Tieres entstehen können und zeigte Wege auf, wie Landnutzer, Gartenbesitzer u.a. und der große Nager konfliktarm nebeneinander existieren können. In der anschließenden Fragerunde kam es zu anregenden konstruktiven Diskussionen.
Der Biber kommt
Infoveranstaltung in Schleiz führte Konfliktgruppen zusammen
28. November 2012 - Am 27. November 2012 fand um 17:30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Schleiz eine Informationsveranstaltung des NABU Thüringen zum Thema „Bibervorkommen in Thüringen und Konfliktprävention in Biberrevieren“ statt. An der Veranstaltung nahmen zirka 40 biberinteressierte Teilnehmer aus Schleiz und Umgebung teil.
„Wir wollen die Bevölkerung in der Region für den Biber sensibilisieren und Begeisterung für das faszinierende Tier wecken“, sagt Marcus Orlamünder, der Ansprechpartner in Sachen Biber beim NABU Thüringen. Als Referenten für diesen Abend konnten Dr. Siegfried Klaus aus Jena, Udo Schröder von der unteren Naturschutzbehörde aus Schleiz sowie Karl-Andreas Nitsche aus Dessau gewonnen werden.
Dr. Siegfried Klaus begeisterte mit seinem Vortrag über die Biologie und Ausbreitung des Bibers. Der Biber sei etwa vor über 300 Jahren in Thüringen ausgestorben. Genaue Belege über das letzte Tier gibt es leider nicht. Bei Wolf und Bär wäre dies genauer nachzuweisen. Mittlerweile sind in Thüringen zirka 28 Biberreviere besetzt und der Biber breitet sich weiter aus. Udo Schöder gab einen Überblick über die aktuellen Vorkommen des Bibers im Raum Schleiz und stellte einige naturschutzfachliche Maßnahmen vor, die von der unteren Naturschutzbehörde unternommen wurden, um dem Biber zu unterstützen. Das Fachgebiet von Karl-Andreas Nitsche ist der praktische Biberschutz. Aus seinem reichhaltigen Erfahrungsfundus lenkte er den Blick hin zu Konflikten, die durch die Biber entstehen können. Im gleichen Atemzug zeigte er aber auch auf, mit welchen simplen Möglichkeiten man aktiv Schäden vorbeugen kann. So bildet ein einfacher Maschendrahtzaun in der richtigen Größe und fachmännisch angebracht einen guten Verbissschutz an Bäumen. Sein Appell an die anwesenden Vertreter aus Behörden, Fischerei, Landwirtschaft, Naturschutz und andere Interessierte ist, sich zusammenzusetzen und über Problematiken zu diskutieren, die durch den Biber entsehen können. In der anschließenden Diskussion wurde dieser Wunsch bekräftigt.
Marcus Orlamünder erklärt: „Das ist genau das, was wir mit unserem Projekt erreichen wollen. Menschen an einen Tisch bringen, um gemeinsam konstruktive Lösungswege zu finden. Außerdem muss die Bevölkerung aufgeklärt werden, dass der Schaden, den ein Biber anrichtet verschwindend gering ist und dieses Tier einen Zugewinn für unsere Landschaften darstellt. Es ist wichtig, dass wir den Biber als Lebensraumgestalter etwas mehr Raum geben und wir am Gewässer vermehrt Strukturen zulassen, die der Biber geschaffen hat.“
Neues Bibermanagement für 2012/13
Thüringer Biber bereiten sich auf den Winter vor und Schutzmaßnahmen für Gehölze
09. Oktober 2012 - Das Bibermanagement des NABU hat sich neu strukturiert. Ab Oktober ist Marcus Orlamünder der neue Ansprechpartner in Sachen Biberfragen. Im nächsten halben Jahr sollen verstärkt Koordinations- und Beratungsgespräche zu dem Thema durchgeführt werden. Orlamünder gibt aber auch jetzt schon Hinweise für einfach durchzuführende Schutzmaßnahmen an Bäumen.
Langsam aber stetig erobert der Biber in Thüringen Flüsse, Seen und Bäche. Vor allem an der Saale, aber auch in West- und Südthüringen kommt der Biber vor, beziehungsweise ist dort zu erwarten. Im Sommer ist der Nager mit dem flauschigem Fell und den harten Zähnen kaum zu bemerken. Doch jetzt im Herbst nehmen insbesondere die Bauaktivitäten des fleißigen Baumeisters zu. Jetzt ist die Zeit, in der sich der Biber auf den bevorstehenden Winter vorbereiten muss. Die Biberburg wird winterfest gemacht und mit zusätzlichen Schichten aus Ästen, Stammstücken und Erde abgedichtet. „Stück für Stück schleppt die ganze Biberfamilie Knüppel heran, die sie von oben auf die Burg türmen. Mit Schlamm werden die Löcher gestopft, damit die Burg gut isoliert ist und der Kälte standhält“, erzählt Marcus Orlamünder.
Der Biber hält keinen Winterschlaf, deshalb braucht er auch im Winter täglich Futter. „Biber sind reine Pflanzenfresser. Dabei wird der Speiseplan von der Jahreszeit bestimmt. Im Frühling und Sommer stehen Pflanzen wie Schilf, Brennnessel und Indisches Springkraut oder auch Feldfrüchte auf dem Plan. Im Winter und Herbst ernährt sich der Nager von zarten Zweigen und Knospen sowie von Rinde. Um in der kalten Jahreszeit an diese Leckereien zu gelangen, fällt er dann auch den ein oder anderen Baum“, gibt Orlamünder zu bedenken. Wenn der Biber Bäume für seine Nahrungsversorgung und zum Burgbau fällt, macht er sich bei manchen Menschen unbeliebt. Das ist vor allem dort, wo unsere Siedlungen und Gärten sehr nah an die Flüsse heranreichen. „Den Konflikten mit Bibern kann jedoch mit einfachen Maßnahmen vorgebeugt werden“, so der Biberexperte.
Maschendraht als Schutz vor Biberzähnen
„Wertvolle Obstbäume oder auch Ziergehölze können geschützt werden. Ein einfacher Maschendraht um den Baum gewickelt, leistet hierfür gute Dienste. Wichtig dabei ist, dass der Draht nicht direkt am Baumstamm anliegt. Als Abstandshalter können zum Beispiel alte Drainageröhren dienen. Zum Einen kann der Draht nicht in den Baum wachsen und zum Anderen hindert es den Biber daran, durch den Draht am Baum zu nagen. Außerdem ist das Drahtgeflecht im Boden zu verankern, sonst könnte es der Biber einfach hochschieben“, rät Orlamünder. Ein weiterer Tipp ist, vom Biber frisch gefällte Weiden oder Pappeln im gewässernahen Bereich einfach liegen zu lassen. Der Biber kann diese dann noch bis zum Ende nutzen und fällt nicht gleich den Nachbarbaum.
Der NABU bietet über sein Bibermanagement in Thüringen Koordinierungsgespräche mit Behörden sowie Beratung für betroffene Landnutzer und biberinteressierte Menschen an. Er gibt Hinweise zu biberfreundlicher Ufer- und Gewässergestaltung.
Das Projekt Bibermanagement in Thüringen wird über die Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen (FILET), Programm Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) gefördert. Die Fördermittel werden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht.