An der Kirche in Dorna wurden umfangreiche Artenschutzmaßnahmen für Vögel und Fledermäuse umgesetzt, um den bedrohten Tieren neuen Wohnraum zu schaffen.
Auszeichnungen in Thüringen
Leuchtturmprojekt für Artenschutz am Gebäude
Fledermauseinflug und Nistmöglichkeiten an Kirche St. Petri zu Dorna
24. August 2012 - Schon Mitte der 11. Jahrhunderts soll in Dorna am Südhang des Petersberg eine Kirche gestanden haben. Heute fühlen sich in der Kirche St. Petri nicht nur die Gläubigen aus dem Raum Gera wohl, sondern auch Dohle, Turmfalke und Fledermaus haben dort eine Heimat gefunden. Der guten Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und NABU Gera-Greiz ist es zu verdanken, dass dort umfangreiche Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Aber auch außerhalb des Kirchengebäudes dürfen sich Pflanzen und Tiere sorgenfrei entwickeln. So beherbergt die Kirchenmauer über 42 verschiedene Flechtenarten. Die Erneuerung der Mauer würde das Aus für viele Arten bedeuten.
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Nach zwei Jahren war es dann soweit: Die ersten Dohlenjungen wurden erfolgreich aufgezogen. - Foto: Mario Scholz
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Dohlennistkästen in der Glockenetage im Kirchturm Dorna - Foto: NABU Thüringen
Um das Engagement von Kirchengemeinden für den Naturschutz zu würdigen, verlieh der NABU Gera-Greiz bei einer besonderen Andacht, die dem Naturschutz im kirchlichen Raum gewidmet war, der Kirche in Dorna, der Kirche St. Ursula in Schwaara, der Kirche St. Trinitatis in Röpsen, der Kirche in Pölzig und der Kirche in Wernsdorf die Plakette „Lebensraum Kirchturm“. Besonders erfreulich war hierbei der Umstand, dass erstmals auch Kirchgemeinden der Stadt Gera mit der Auszeichnung geehrt wurden.
Kirchen sind nicht nur ein Ort für Gläubige
Sommerquartiere von Fledermaus und Co. in Schlöben und Schöngleina
03. Oktober 2010 - Die Kirchen von Schlöben und Schöngleina sind Herbergen für mehrere europaweit geschützte Fledermausarten. Im Schlöbener Kirchturm brütet sogar seit vielen Jahren die seltene, vom Aussterben bedrohte Schleiereule und in der Schöngleinaer Kirche ziehen Dohle und Turmfalke ihre Jungen auf. Dafür, dass in den beiden Kirchen Fledermäuse und Co. ein sicheres Domizil finden, bedankte sich Christian Wendler vom NABU bei den Akteuren vor Ort mit der Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm".
Ein ganz besonderer Dank gilt Pfarrer Elsässer, der um den Mangel an Wohnraum für diese Tiere weiß und ihnen steten Zugang garantiert. Der Pfarrer war es auch, der den NABU-Mitgliedern Günther Oehmigen und Jürgen Till das Anbringen selbst gebauter Schleiereulen- und Dohlenkästen sowie Nistkörben für die Turmfalken erlaubte. „Die Quartiere sind von den Vögeln gut angenommen worden und Fledermäuse fühlen sich in den sommerwarmen Giebeln der Kirchen sehr wohl, wo sie ihren Nachwuchs in aller Stille aufziehen“, berichtet Christian Wendler.
Einen weiteren Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Umfeld der Kirche in Schlöben leistet Almuth Egert. Sie gründete einen naturkundlichen Verein. Unter ihrer Regie entstanden im Pfarrgarten ein Teichbiotop sowie ein Insektenhotel und in der Umgebung der Gemeinde wurden 52 Nistkästen als Bruthilfen für Singvögel installiert.
Dohlenpaar bezieht Sankt Walpurgis-Kirche Apfelstädt
Einzige Brut im Landkreis Gotha
16. September 2010 - Nicht nur Turmfalken, Schleiereulen und Fledermäuse fühlen sich im Turm der Sankt Walpurgis-Kirche in Apfelstädt zu Hause. Seit diesem Jahr brütet dort auch ein Dohlenpaar, dass im Sommer fünf Junge aufzog. Eine kleine Sensation für den bisher gemiedenen Landkreis.
Die Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden in Apfelstädt und Wandersleben bekamen für ihre aktiven Artenschutzmaßnahmen an den Kirchen Sankt Walpurgis und Sankt Petri die Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm“ verliehen. „Naturschutz fängt vor der Haustür an – in diesem Fall vor der Kirchtür und jede Kirchengemeinde könne etwas für den Naturschutz tun, wenn nicht alle Turmluken vernagelt werden. Mit wenig Geld lassen sich so große Erfolge erziehlen, wie es das Beispiel der Dohlen in Apfelstädt zeigt“, so Ronald Bellstedt vom NABU-Kreisverband Gotha.
Heilig-Kreuz-Kirche bietet Platz für seltene Tiere
Auszeichnung für vorbildliches Artenschutzengagement in Stadtroda
24. April 2010 - Seltene Vogel- und Fledermausarten fühlen sich im rund 16 Meter hohen Turm der Heilig-Kreuz-Kirche in Stadtroda schon lange zu Hause. Wo andere Kirchen die Türme zum Schutz vor Straßentauben und deren Kot vergittern, hält man in Stadtroda den Lebensraum für Schleiereule, Turmfalke, Waldkauz und verschiedene Fledermausarten offen. Und nicht nur das: Der Stadtrodaer Hobby-Ornithologe Roland Stracke hatte bereits vor der Wende mit Genehmigung des damaligen Superintendenten Bernhard Sparsbrod zwei selbst gefertigte Brutkästen im obersten Turmgeschoss aufgestellt. In den 1,80 mal 1 Meter großen Holzkästen, die mit entsprechenden Flugöffnungen versehen sind, konnte Stracke im Laufe der Jahre schon zahlreiche Bruten von Schleiereulen nachweisen.
Grund genug für den NABU Thüringen, das Gotteshaus im Rahmen der diesjährigen Reihe „Kreuzkirchenkonzerte“ mit einer Auszeichnung zu ehren. Pfarrer Tobias Steinke von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde freute sich sehr über die Auszeichnung: „Sie ist für unsere Gemeinde auch künftig Verpflichtung, weiterhin für den Schutz des Lebensraumes Kirchturm und den Artenschutz einzutreten, besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen.“ Das Tausend Jahre alte Gebäude muss dringend und umfassend saniert werden.
Auszeichnung jetzt auch für ein Klostergebäude
Urkunden und Plaketten „Lebensraum Kirchturm“ im Landkreis Greiz vergeben
05. September 2009 - Gleich zwei Veranstaltungen nutzte der NABU Gera-Greiz, um Kirchen und nun auch ein Klostergebäude als Lebensraum für bedrohte Tiere auszuzeichnen. Während des Festes der Kirchgemeinde Großenstein wurden die Kirchen von Großenstein und Mückern mit der Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm“ geehrt. Direkt danach erhielt auch das Kloster Mildenfurth die gleichnamige Plakette und eine Urkunde, wozu das diesjährige Klostergartenfest einen frohgemuten Rahmen bot. Damit wurden im Landkreis Greiz nach den Kirchen in Brahmenau, Berg, Langenwolschendorf, Hundhaupten und Triebes bereits zum wiederholten Male Gotteshäuser als Platz für Vögel und Fledermäuse gewürdigt.
Im romanischen Kirchturm der Mückernschen Kirche brüten seit vielen Jahren Turmfalken und Schleiereulen. Für letztere wurden im Frühjahr 2008 zwei von außen zugängliche Turmnischen fachgerecht verbrettert. Desweiteren wurde im April 2008 nordseitig an dem 1785/86 erbauten Kirchturm der überregional durch die Poppe-Orgel von 1804 bekannten Kirche St. Bartholomäus in Großenstein ein Turmfalkenkasten angebracht, den bereits am Folgetag Turmfalken besetzten. Anfang dieses Jahres wurden hier zudem ein Schleiereulen- und mehrere Dohlennistkästen aber auch verschiedene Fledermauskästen in den spätbarocken Kirchturm und den Dachboden des Kirchenschiffs montiert. Beide Kirchen bieten so gefährdeten Tierarten Unterschlupf und leisten einen eigenen, wirkungsvollen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung.
Im Turm der Laurentiuskirche wohnen Schleiereulen
Auszeichnung zum Festgottesdienst „750 Jahre Maua“
03. Mai 2009 - Weil die Kirchgemeinde in Maua ein Herz für Schleiereulen hat, wurde die Laurentiuskirche mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet. Mit der Plakette würdigt der NABU Jena das langjährige örtliche Engagement, den Turm der im Jahr 1468 erbauten Kirche den Schleiereulen als Domizil zu öffnen. Für die Schleiereule als Kulturfolger sind neben Scheunen auch Kirchtürme schon immer beliebte Wohn- und Brutplätze. Das Gotteshaus in Maua zeigt, dass Naturschutz und Kirche gute Partner sein können. Nur durch den Einsatz der Kirchgemeinde konnten die immer seltener werdenden Eulen wieder in Maua heimisch werden. Für die Artenvielfalt des Dorfes sind die nachtaktiven Vögel eine Bereicherung und alle Einwohner freuen sich über die langjährigen Gäste im Kirchturm. Zudem bedankt sich der NABU recht herzlich bei Herrn Till aus Kahla, der seit ca. 15 Jahren den Schleiereulenbrutplatz in Maua fachkundig betreut.
Plakettenübergabe zum Ostergottesdienst in Schleiz
Turm der Stadtkirche ist Lebensraum für Falken
12. April 2009 - Für die Schaffung von Brutplätzen für gebäudebewohnende Vögel im Turm der evangelischen Stadtkirche St. Georg, wurde die Kirchgemeinde Schleiz zum Ostergottesdienst vom NABU Bad Lobenstein gewürdigt. Die überreichte Plakette „Lebensraum Kirchturm“ soll nun am Gebäude vom Engagement für den Artenschutz künden.
12. April 2009 - Für die Schaffung von Brutplätzen für gebäudebewohnende Vögel im Turm der evangelischen Stadtkirche St. Georg, wurde die Kirchgemeinde Schleiz zum Ostergottesdienst vom NABU Bad Lobenstein gewürdigt. Die überreichte Plakette „Lebensraum Kirchturm“ soll nun am Gebäude vom Engagement für den Artenschutz künden.
Die NABU-Mitglieder Klaus Springer und Georg-Ernst Weber setzen sich in Schleiz maßgeblich für den Artenschutz ein. Auf der Ostseite des Kirchturms wurde bereits im vergangenen Jahr ein Nistkasten durch die beiden angebracht, welcher sofort von Turmfalken angenommen wurde. Herr Springer führte fast täglich Protokoll über die Ereignisse hoch oben im Falken-Nistkasten: vier Junge zog das Paar 2008 auf. Da der Brutplatz so schnell bezogen und von Turmfalken und Dohlen umkämpft war, entschloss sich der NABU in diesem Jahr einen zweiten Holzkasten an der Südseite des Kirchturms anzubringen. Die Schleizer Stadtkirche ist damit Vorbild für andere hohe Gebäude in der Region, wo es in Sachen Artenschutz noch Nachholbedarf gibt.
Artenschutzprojekt für Schleiereule und Turmfalke
16 Kirchen im Landkreis Sömmerda mit Nistkästen ausgestattet
28. November 2008 - In der evangelischen Kirche St. Wigbert in Kölleda erfolgte bei der Auszeichnungsveranstaltung die Würdigung der am Projekt beteiligten Kirchgemeinden für die Unterstützung beim Einbau der Nistkästen durch den NABU Sömmerda. Für das gezeigte Engagement erhielten die Kirchgemeinden die Plakette „Lebensraum Kirchturm“ sowie eine Urkunde. Gleichzeitig wurde dem NABU durch den Kuratoriumsvorsitzenden der Sparkassenstiftung Sömmerda, Herrn Landrat Rüdiger Dohndorf, ein weiterer Spendenscheck in Höhe von 2.000 Euro übergeben, damit das erfolgreiche Projekt für den Artenschutz im Landkreis Sömmerda fortgesetzt werden kann.
Seit Beginn des Projekts im Oktober 2006 wurden von NABU-Mitglied Axel Groll in 16 Kirchtürmen und drei weiteren Gebäuden 23 Nistkästen für Falken und Eulen eingebaut. Kontrollen im September 2008 ergaben, dass davon 17 Kästen angenommen wurden. Die Sparkassenstiftung hat das Artenschutzprojekt von Anfang an finanziell unterstützt. Dadurch waren der Erwerb und der Einbau der Nistkästen überhaupt erst möglich. Der NABU Sömmerda ist sich sicher, mit den Aktivitäten die Population von Schleiereulen und Turmfalken im Landkreis zu stabilisieren.
Brutplatz für Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen
Stadtkirche von Bad Salzungen erhält Plakette „Lebensraum Kirchturm“
05. November 2008 - Bei der Auszeichnungsveranstaltung an der Stadtkirche überreichte der NABU Barchfeld dem Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Bad Salzungen eine Urkunde und die Plakette „Lebensraum Kirchturm“. Damit ist die Salzunger Kirche die erste, welche die Auszeichnung in Südthüringen erhält. Seit 1983 beobachten Mitglieder des NABU Barchfeld die Vogelbruten im Kirchturm. Hier brüten jährlich drei bis 18 Brutpaare der Dohle, ein bis drei Brutpaare des Turmfalken und gelegentlich auch ein Schleiereulenpaar. Zur Verbesserung der Brutbedingungen und um die Verschmutzung der Kirche gering zu halten, baute die NABU-Gruppe unter Initiative von Klaus Schmidt vier Nistkästen in den Kirchturm ein. Seit 1993 werden die erreichbaren Nestlinge mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee gekennzeichnet: bisher etwa 270 Dohlen, 50 Turmfalken und 35 Schleiereulen. Das war über die lange Zeit nur durch die gute Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde möglich. Zeitweise konnten die Naturschützer auf dem Dachboden des alten Gebäudes auch Fledermäuse beobachten.