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2012: Spatz an der Spitze
Bilanz der „Stunde der Wintervögel“ 2012
27. Januar 2012 - Trotz Regen und teils stürmischem Wetter beteiligten sich erneut zahlreiche Vogelfreunde an Deutschlands größter Vogelzählaktion. In Thüringen waren es rund 3.000 Naturbegeisterte, die vom 6. bis 8. Januar an der „Stunde der Wintervögel“ teilnahmen. Insgesamt wurden 77.527 Vögel beobachtet und die Sichtungen gemeldet.
Bei vielen Vogelarten ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang zu verzeichnen. Die Fachleute des NABU Thüringen erklären dies durch den milden Winter, in dem tendenziell weniger Vögel an die Futterstellen kommen. Solange die Tiere in Wald und Feld noch genügend zu fressen finden, haben sie diese Nahrungsquelle nicht nötig. Der Haussperling konnte sich deshalb so gut etablieren, weil er sich das ganz Jahr rund ums Haus in der Nähe des Menschen aufhält.
Neben den hier heimischen Vögeln ließen sich auch typische Wintergäste beobachten. Ein besonders Augenmerk ist hierbei auf die Wacholderdrossel zu legen, die in diesem Jahr wegen der milden Wetterlage nur teilweise abgezogen ist und demzufolge bei der Erfassung einen deutlichen Aufwärtstrend zu verzeichnen hat.
Bundesweit ging die Zahl der Amseln um etwa ein Drittel zurück. Die Wintervogelzählung lässt damit Rückschlüsse auf das „Amselsterben“ im vorigen Sommer zu. Dabei wurden besonders im Südwesten Deutschlands auffallend viele tote Amseln gefunden und auch solche mit zerrupftem Kopfgefieder. Tropenmediziner hatten bei ihnen eine Infektion mit dem zuvor bei uns unbekannten Usutu-Virus nachgewiesen. Auch die Meldungen der Amseln in Thüringen sind zurückgegangen. Da der Freistaat vom Amselsterben verschont blieb, könnte dies jedoch an dem niederschlagsarmen und trockenen Frühjahr 2011 liegen. Die harten Böden machten es den Amseln schwer an Regenwürmer heranzukommen. Der dadurch geringe Bruterfolg spiegelt sich nun ebenfalls im Winterbestand wider.