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Tausende Zauneidechsen dürfen ihr Zuhause nicht verlieren
Der NABU fordert Bauerfeind auf, einen umweltverträglicheren Standort für sein Firmengelände in Gera zu wählen
04. November 2022 - Durch die angedachte Neuansiedelung des Unternehmens Bauerfeind in Gera, im Stadtteil Biblach-Ost, sieht der NABU Gera-Greiz die Existenz von tausende Zauneidechsen und vielen anderen Arten bedroht. „Zauneidechsen zählen zu den FFH-Arten und sind durch das EU-Recht und Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Auf dem Gelände, auf dem das Unternehmen seinen neuen Standort plant, kommen etwa 2.000 Exemplare dieser Tierart vor“, sagt Andreas Martius, der Vorsitzende des NABU Gera-Greiz. „So viele Tiere kann man nicht umsetzen und an einen anderen Ort bringen, ohne ihnen zu schaden.“
Der Schutzstatus der Zauneidechse legt per Gesetz ein Verschlechterungsverbot für deren Status und Lebensraum fest. Die Eidechsen haben auf dem Areal Biblach-Ost hervorragende Lebensbedingungen. Die teilweise trocknen und warmen Lebensräume bieten aber auch vielen anderen Arten wie verschiedenen Fledermäusen und Vögeln ein Zuhause. Die Zauneidechse repräsentiert nur die Spitze eines in unserer ausgeräumten Landschaft seltenen Lebensraumtyps.
Der NABU Gera-Greiz und andere Umweltverbände sehen das Unternehmen in der Pflicht, sich für einen der angebotenen Alternativstandorte zu entscheiden. Der NABU-Kreisvorsitzende gibt zu bedenken: „Wir dürfen uns nicht wundern, wenn wir mitten in einer Arten-, Natur- und Klimakrise stecken. Eine Art nach der anderen stirbt uns auf diesem Planeten weg und mit unserer Lebensweise bedrohen wir letztendlich auch uns selbst. Ein modernes Unternehmen wie Bauerfeind muss Verantwortung zeigen und kann ohne große Probleme einen umweltverträglicheren alternativen Standort für sein Unternehmen im Raum Gera in Betracht ziehen. Es ist immer dieselbe alte Leier: Wir sind alle für Naturschutz, solange er nicht unsere Interessen berührt. Doch das reichte bisher nicht aus – deshalb gibt es die FFH-Richtlinie.“
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Die Zauneidechse wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum „Reptil des Jahres 2020“ ernannt. Ihre Männchen sind zur Paarungszeit leuchtend smaragdgrün und attraktive Werbeträger für die oft kritisch beäugten heimischen Reptilien. Mehr →