Plan P wie Pinselohr
Luchsprojekt des NABU Thüringen
Thüringen soll eine sichere und lebenswerte Heimat für den Luchs werden. Mit dem Plan P wie Pinselohr möchte der NABU der größten europäischen Katze den Weg in Thüringen ebnen. Mehr →
17. Januar 2022 - Die erste bundesweite LuchsWald-Auszeichnung in Form einer Plakette wurde gestern vom NABU Thüringen an Maik Engelhardt bei Nordhausen vergeben. „Maik Engelhardt besitzt mehrere Hektar Wald und setzt sich dort in besonderer Weise für die Belange des Naturschutzes ein“, sagt Silvester Tamás, der Koordinator des Luchsprojektes beim NABU Thüringen. „Solche Wälder können sich zu faszinierende Ökosystemen entwickeln und Lebensraum für seltene und bedrohte Pflanzen, Pilze und Tiere bieten. Auch der Luchs bevorzugt ungestörte Wälder als Rückzugsorte.“ Als Leitart im Biotopverbund und Sympathieträger möchte der NABU Thüringen mit dem Luchs und der Auszeichnung zum LuchsWald für mehr Naturschutz im Wald und für Lebensraumvernetzung werben. Solche Waldgebiete können Luchsen zum Beispiel als potentielle Rückzugsräume, Wurfplätze und sichere Wanderwege dienen.
„Der ausgezeichnete Wald erfüllt die Kriterien, die wir von einem LuchsWald erwarten, zumal der Waldbesitzer in den zurückliegenden Monaten wiederholt einen Luchs in seinem Wald nachweisen konnte“, berichtet Silvester Tamás. „In den ausgezeichneten Waldgebieten ist ein bemerkenswert hoher Anteil an Totholz und Habitatbäumen zu verzeichnen. Umgestürzte Bäume dürfen einfach liegenbleiben. Überdies fällt der Wald durch einen großen Bestand an hundertjährigen Eichen und Buchen auf. Der Wald wird keiner Holznutzung unterzogen und ausschließlich der Natur und der Erholung des Menschen überlassen.“
Der Waldbesitzer Maik Engelhardt ist begeistert über die Auszeichnung. „Ich freue mich sehr, dass ich etwas für den Luchs tun kann. Gerade jetzt, wenn sich der Luchs, aus dem Harz kommend, immer weiter nach Thüringen ausbreitet, möchte ich aktiv dabei helfen, dass das schöne Pinselohr sicher bei uns leben und durch unsere Wälder streifen kann“, so Maik Engelhardt. „In den nächsten Monaten werden wir den NABU dabei unterstützen das Monitoring im Freistaat weiter voranzubringen und dafür weitere Kamerafallenstandorte bei uns im Wald einrichten.“
Waldbesitzer*innen, die sich für eine Auszeichnung ihres Waldes interessieren oder dafür bewerben möchten, können sich gerne beim NABU Thüringen melden. Nähre Infos unter: www.NABU-Thueringen.de/luchs
Hintergrundinfo
Schon 2017 startete der NABU Thüringen sein erstes Luchsprojekt. Schwerpunkte des Projektes sind Lebensraumschutz, Informations- und Aufklärungsarbeit sowie die Gewinnung von Daten zur aktuellen Luchssituation. Eine Luchsfreundenetzwerk unterstützt thüringenweit diese Arbeit und die LuchsWald-Auszeichnung soll im Rahmen des Projektes Menschen dazu motivieren sich aktiv für den Lebensraumschutz des Luchses in ihren Wäldern einzusetzen.
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