Der Biber in Thüringen
Der Nager ist zurück im Freistaat
Seit 2007 ist der Biber wieder in Thüringen heimisch. Hier finden Sie Praxistipps zum Umgang mit dem Biber. Mehr →
22. November 2023 – Die kürzlich an der Rauda im Saale-Holzland-Kreis zerstörten Biberdämme (TLZ vom 16.11. 2023) stehen im Verdacht, illegal zerstört worden zu sein. Nach Angaben des NABU Thüringen ist dies bedauerlicherweise kein Einzelfall. Immer wieder gibt es in Thüringen Fälle von zerstörten Biberdämmen und -burgen, die vom Verband und anderen Institutionen sowie von Bürgerinnen und Bürgern bei der Unteren Naturschutzbehörde beziehungsweise der Polizei angezeigt werden.
Im Saale-Holzland-Kreis wurden in der Vergangenheit beispielsweise Biberburgen bei Bibra am Reinstädter Bach und in Porstendorf an der Lache zerstört. Unter anderem gab es im Landkreis Saalfeld Rudolstadt bei Etzelbach in der Saaleaue, am Forellenbach bei Schöps, an der Elte bei Oberellen im Wartburgkreis sowie im Landkreis Hildburghausen weitere Zerstörungen. „Der Biber und seine Bauwerke sind nach europäischem Recht und dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Die Zerstörung von Biberburgen oder Biberdämmen ist kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar. Ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro kann verhängt werden“, sagt Marcus Orlamünder vom NABU Thüringen.
Oft ist es schwierig, die Täter zu ermitteln, unter Umständen ist es aber auch eindeutig nachvollziehbar, wenn zum Beispiel Fahrzeugspuren direkt zum Tatort führen. Deshalb sei es wichtig: „Wer Hinweise auf illegale Zerstörungen von Biberbauwerken hat, sollte diese umgehend der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde melden, damit diese Vergehen nachverfolgt und geahndet werden können.“ Burgen und Dämme sind für den Biber und das Überleben seiner Familie existenziell wichtig und deshalb, wie auch der Biber selbst, streng geschützt.
Zusatzinformationen
Seit mehr als 16 Jahren, rund 400 Jahre nach seiner Ausrottung, breitet sich der Europäische Biber langsam und stetig im Freistaat wieder aus. Mittlerweile gibt es eine überschaubare Zahl von Revieren und vielerorts leben die Menschen gut mit dem Biber zusammen. Biber sind reine Pflanzenfresser und nagen jetzt in den Wintermonaten vor allem an Bäumen und Sträuchern. Die gefällten Gehölze sollten möglichst am Gewässer liegen bleiben oder, wenn sie stören, etwas zur Seite geräumt werden. Werden die Bäume weggeräumt oder das Astwerk gehäckselt, hat der Biber auf einen Schlag deutlich weniger zu fressen und fällt den nächsten Baum. Im Herbst und Winter ernährt sich der Nager hauptsächlich von zarten Zweigen, Knospen und Rinde.
Seit 2007 ist der Biber wieder in Thüringen heimisch. Hier finden Sie Praxistipps zum Umgang mit dem Biber. Mehr →
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