Lebensraum Wald
Wälder liefern nicht nur den wertvollen Rohstoff Holz, sondern sind auch Lebensraum für unzählige Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Mehr →
04. November 2024- Die Amerikanische Rot-Eiche wurde kürzlich von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2025 gewählt. Neben der Rot-Eiche standen auch die Zirbel-Kiefer und der Burgen-Ahorn zur Auswahl. Die Entscheidung stößt beim NABU Thüringen auf Kritik: „Verglichen mit einheimischen Eichenarten ist die Rot-Eiche als gebietsfremde Baumart für Insekten und Wildtiere oft deutlich weniger wertvoll,“ sagt Silvester Tamás, vom NABU Thüringen. „Zudem kann die schwer zersetzbare Laubstreu der Rot-Eiche die Bodenqualität beeinflussen und heimische Organismen gefährden. Dazu ist in Rot-Eichenbeständen die Artenvielfalt am Boden häufig geringer als in Wäldern mit heimischen Baumarten.“
Die angeblich bessere Klimaresilienz der Baumart, die im Rahmen der Wahl hervorgehoben wurde, wird vom NABU ebenfalls in Frage gestellt: Die Anpassungsfähigkeit der Rot-Eiche an extreme klimatische Bedingungen ist für diese Baumart nicht hinreichend belegt. Die unglückliche Wahl der Rot-Eiche zum Baum des Jahres ist deshalb aus Sicht des NABU Thüringen ein Versuch, großflächige künstliche Anpflanzungen von nicht-heimischen Baumarten zugunsten der Holz- und Forstwirtschaft zu rechtfertigen. „Anstatt eine den natürlichen Bedingungen angepasste und den heimischen ökologischen Anforderungen entsprechende Waldentwicklung anzustreben und zu fördern, werden Experimente mit Anpflanzungen gebietsfremder Baumarten vorangetrieben, von denen noch nicht genau bekannt ist, wie sie sich auf die Waldökologie auswirken und wie sie sich unter den zu erwartenden klimatischen Entwicklungen verhalten werden.“, so Silvester Tamás.
Die Amerikanische Rot-Eiche (Quercus rubra), ursprünglich aus Amerika stammend, wurde vor rund 300 Jahren nach Eurasien eingeführt und zunächst als Park- und Alleebaum genutzt, später zunehmend auch forstwirtschaftlich angepflanzt. Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden und gilt heute vor allem als Forstkulturpflanze zur Holzgewinnung.
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