Giftdusche im Wald verhindern
Ökologische Katastrophe ist abzusehen
NABU und Insektenforscher sprechen sich gegen die Ausbringung von Pestiziden zur Bekämpfung von Schwammspinnern in Naturschutzgebieten aus. Mehr →
21. April 2020 - Gegen den Schwammspinnerbefall im Wald soll in den Landkreisen Hildburghausen, Gotha, Sömmerda und im Kyffhäuserkreis in Naturschutzgebieten das Insektengift Mimic eingesetzt werden. Der NABU Thüringen hat gegen diesen Einsatz Widerspruch eingelegt. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass zur Vermeidung mutmaßlicher forstwirtschaftlicher Schäden der Artenschutz sogar in Naturschutzgebieten außer Kraft gesetzt wird“, sagt Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen.
ThüringenForst hat bei den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Ausnahmegenehmigungen gestellt, die auch bewilligt worden sind.
Vom Gifteinsatz sind weitere im Frühling aktive Schmetterlingsarten betroffen, aber auch alle anderen Insektenarten sind in Gefahr. Selbst in der Fachwelt sind die Notwendigkeit und die Erfolgsaussichten eines solchen Gifteinsatzes umstritten.
„Jede Ausweitung von Schädlingen bricht in relativ kurzen Zeiträumen wieder zusammen. Das ist wissenschaftlich ausreichend belegt. Gesunde Bäume überstehen in der Regel den Befall von Schwammspinnern. Nur wenige Bäume sterben möglicherweise nach mehrfachem Befall ab. Der Lebensraum Wald bleibt bestehen “, erklärt Martin Schmidt. „ThüringenForst sollte diesen Einsatz unbedingt überdenken. Naturschutzgebiete wurden eingerichtet um unsere Arten zu schützen und nicht vorrangig wirtschaftliche Interessen.“
NABU und Insektenforscher sprechen sich gegen die Ausbringung von Pestiziden zur Bekämpfung von Schwammspinnern in Naturschutzgebieten aus. Mehr →
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