Plan P wie Pinselohr
Luchsprojekt des NABU Thüringen
Thüringen soll eine sichere und lebenswerte Heimat für den Luchs werden. Mit dem Plan P wie Pinselohr möchte der NABU der größten europäischen Katze den Weg in Thüringen ebnen. Mehr →
9. Juli 2020 Der NABU Thüringen und das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald sind begeistert über den Luchsnachweis, den Clemens Apel am Montag, den 06.07.2020, bei Ilmenau auf Foto und Video festhalten konnte. Der aufmerksame Autofahrer war auf der Landstraße L1137 bei Gabelbach nahe Ilmenau unterwegs und bemerkte einen am Fahrbahnrand wartenden Luchs. Apel konnte dann das Tier dabei filmen, wie es an der Straße sitzend auf einen günstigen Augenblick der Querung wartet. „Wir freuen uns sehr über die vorliegende Luchsmeldung von Herrn Apel. Bei dem beobachteten Luchs handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den bereits mehrfach in der Region dokumentierten Luchskuder Aslan. Luchs Aslan hat den Thüringer Wald spätestens seit 2017 als seine neue Heimat entdeckt und ist seitdem auch dageblieben. Vermutlich ist Aslan ursprünglich aus den Waldgebieten in Hessen bzw. dem Harz nach Thüringen eingewandert.“, sagt Silvester Tamás, Koordinator des Luchsprojektes beim NABU Thüringen. Aktuell wird das Bildmaterial noch durch die zuständige Kompetenzstelle für Wolf, Luchs und Biber beim Thüringer Umweltministerium überprüft.
Aslan wurde in den vergangenen Jahren im Thüringer Wald immer wieder als einzelner umherziehender Luchs beobachtet. „Vermutlich ist er bei der Suche nach einem Weibchen bislang erfolglos geblieben.“, so Tamás. Luchskatzen wandern in der Regel keine ausgedehnten Strecken. Ihre Reviersuche begrenzt sich auf ein naheliegendes Gebiet im angestammten Lebensraum der Muttertiere. Diese Gebiete begrenzen sich jedoch bislang auf Regionen im Harz, im Bayerischen Wald und im Pfälzerwald. Luchsmännchen aus diesen Gebieten wandern dagegen durchaus weite Strecken und können jederzeit auch Thüringen erreichen. Jörg Voßhage vom UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald schätzt die Situation folgendermaßen ein: „Auch wir freuen uns über den neuerlichen Nachweis des offenbar standorttreuen Luchskuders. Der wild- und waldreiche Thüringer Wald bietet ja beste Voraussetzungen als Luchslebensraum. Nun fehlen nur noch die Luchsweibchen.“
Eine der großen Herausforderung wird es in den nächsten Jahren deshalb sein, dass Wanderluchse wie Aslan, nicht nur sichere und ausreichend große Waldgebiete als Lebensräume erobern, sondern dort auch auf Luchsweibchen treffen und sich erfolgreich verpaaren können. „Hierfür unternehmen Luchsprojekte wie das NABU-Projekt ‚Plan P wie Pinselohr‘ Anstrengungen, dass die Politik und Luchsfreunde regelmäßig an einen Tisch kommen und Strategien für die erfolgreiche Wiedervernetzung der Luchslebensräume voranbringen.“, sagt Martin Schmidt, Vorsitzender des NABU Thüringen. “Denn nur wenn wandernde Luchsmännchen in neu eroberten Revieren auf paarungsbereite Luchsweibchen treffen können, kann auch die Rückkehr der Luchse nach Deutschland und Mitteleuropa gelingen.“
Hinweise und Meldungen zum Luchs nimmt der NABU Thüringen dankend entgegen.
Das volle Video und den Blogeintrag zur Sichtung gibt es auf dem Blog unseres Projekts "Plan P wie Pinselohr" zu sehen.
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