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Kranichstau bei Straußfurt
NABU Thüringen bemängelt das zu langsame Ablassen des Rückhaltebeckens bei Straußfurt
10. Oktober 2016 - Das Rückhaltebecken bei Straußfurt zählt für viele Zugvögel zu den wichtigsten Rastgewässern in Mittelthüringen. Doch wegen der zu geringen Größe der Schlammflächen im Becken finden Kraniche und Co kaum Rastmöglichkeiten. „Es ist fast alle Jahre das gleiche Spiel. Der Abstau des Rückhaltebeckens wird entweder zu spät eingeleitet oder das Wasser wird zu langsam abgelassen“, sagt Tino Sauer, Vogelexperte beim NABU in Thüringen. „Auch können Vögel wie Großer Brachvogel, Alpenstrandläufer oder Kiebitz dort nur schwerlich rasten und Nahrung auftanken.“
Schon seit 2007 existiert das EU-Vogelschutzgebiet Nr. 15 "Rückhaltebecken Straußfurt und Unstrut Aue". Es wurde unter Schutz gestellt, weil sich dort regelmäßig bedeutende Ansammlungen von Wasser- und Sumpfvögeln besonders zu den Vogelzugzeiten einfinden.
„Die Thüringer Fernwasserversorgung als Betreiber der Talsperre hat zwar schon begonnen den Wasserspiegel abzusenken. Allerdings sind im Becken noch keine Schlammflächen zu sehen“, so der Experte. „Aber gerade jetzt ist der Kranichzug in Thüringen im vollen Gange, doch am Rückhaltebecken rasten nur ganz wenige Exemplare. Statt zu rasten werden viele von ihnen gezwungen, geschwächt weiterzuziehen“, beschwert sich Tino Sauer. „Die Betreiber müssen jetzt versuchen, den Wasserspiegel schnell abzusenken, denn sonst kommt diese Maßnahme für viele Rastvögel zu spät.“
Außer Straußfurt gibt es in ganz Mittelthüringen kein geeignetes Rastgewässer für diese Nahrungsspezialisten. Gerade die Möglichkeiten, dass während des Vogelzuges Schlammflächen dort zur Verfügung stehen, war einer der Gründe das Vogelschutzgebiet auszuweisen.