Garten für Schmetterlinge, Vögel und Co.
Tipps für den naturnahen Garten
Mit einfachen Mitteln lassen sich Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel, Eidechsen und Igel in unseren Gärten gezielt fördern. Mehr →
27. April 2018 - Viele Naturfreunde freuen sich Ende April wieder auf ein Schauspiel der ganz besonderen Art. Es ist die Zeit, in der die ersten Maikäfer aus dem Boden kommen. In der Erde haben sie bis zu vier Jahre lang als Engerlinge, also als Larven gelebt, sich verpuppt und zum Käfer entwickelt. In Hessen spricht man in diesem Jahr von einem Hauptflugjahr und der hessische Waldbesitzerverband befürchtet sogar hohe Schäden durch die Käfer. „In Thüringen haben wir so etwas nicht zu befürchten“, sagt Ronald Bellstedt, der Sprecher des Landesfachausschusses für Entomologie im NABU Thüringen. „Maikäfer sind in Thüringen zum Glück noch nicht ausgestorben, aber seit etlichen Jahrzehnten kaum noch zu sehen! Die junge Generation hat meist sogar noch gar keinen echten Maikäfer zu Gesicht bekommen außer vielleicht als Schokoladenattrappe.“
Der Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) kommt in Thüringen etwas öfter vor als der Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani). Nach der Begattung legen Maikäferweibchen in mehreren Schüben ihre Eier ins lockere Erdreich ab. Dazu fliegen die Feldmaikäfer in offenes Gelände, während die Waldmaikäfer in der Nähe ihrer Fraßbäume verbleiben. Die als Engerlinge bekannten, bis fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich - in unseren Breiten meist vier Jahre lang - vollständig im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Im Herbst des letzten Jahres verpuppen sich die Engerlinge und entwickeln sich in 6 Wochen zum Jungkäfer. Sie überwintern bis zu einen Meter tief im Erdreich und schlüpfen dann ungefähr Ende April. Der so genannte Reifefraß bis zum Absterben der Käfer nach erfolgreicher Fortpflanzung dauert ungefähr sechs Wochen. Feldmaikäfer gehen dabei gerne auch an Obstbäume, während Waldmaikäfer Eichen, Buchen und Hainbuchen bevorzugen.
„Den Einsatz von Gift beim Auftreten von Maikäfern lehnen wir prinzipiell ab. Die großen Insekten bilden für viele Vogel- und Fledermausarten eine wichtige Nahrungsgrundlage“, erklärt der Insektenexperte. Als Beispiele für Vogelarten nennt er Ziegenmelker, Steinkauz, Raubwürger sowie Neuntöter und als Beispiele für Fledermäuse Großer Abendsegler und Großes Mausohr.
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