Wilde Inseln
mehr Artenvielfalt für Thüringen
Thüringen soll "wilder" werden. Überlassen Sie eine kleine Insel Natur sich selbst und beteiligen Sie sich an der Aktion "Wilde Inseln". Mehr →
27. Mai 2021 - Schnecken, Insekten, Spinnen, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäugetiere fühlen sich im „Oberweimarer Naturparadies“ sehr wohl. „Das etwa 1.200 Quadratmeter große naturnah genutzte Areal mit dichten Gebüschen aus wild wachsenden Blüh- und Beerengehölzen, mit Streuobstanteil, krautigen Bereichen und einem Feuchtbiotop ist ein Kleinod für viele Tier- und Pflanzenarten. Hier hat Familie Keiler mit viel Liebe und Leidenschaft wirklich ein wahres Paradies geschaffen“, sagt Friedhelm Petzke, der Koordinator des Projektes Wilde Inseln vom NABU Thüringen. Totholz wird entweder an Ort und Stelle belassen oder zu Käferpyramiden aufgeschichtet. Stein-, Sand- Ast-, Laub- und Komposthaufen bilden zusätzliche Kleintierhabitate. „Genauso stellen wir uns Wilde Inseln vor. Deshalb freue ich mich auch ganz besonders, die Plakette Familie Keiler übergeben zu können.“
Mit dem Projekt Wilde Inseln möchte der NABU Thüringen Menschen dazu anregen, ein kleines Fleckchen Erde sich weitgehend selbst zu überlassen. „Als wir vor über 30 Jahren das weitgehend kahle Grundstück in Oberweimar übernahmen, konnten wir uns kaum vorstellen, welch große Vielfalt interessanter und zum Teil seltener Pflanzen und Tiere sich in unserem Garten dauerhaft ansiedeln würde“, berichten Ulrike und John-Albrecht Keiler. „Jedes Jahr gibt es Neuentdeckungen. Vor wenigen Wochen konnten wir erstmalig so genannte Maiwürmer beobachten, eine bläulich-violett schillernde Ölkäferart, deren Larven sich in den Nestern solitärer Wildbienen unseres Gartens entwickeln“
Ziel der Aktion „Wilde Inseln“ des NABU Thüringen ist es, Menschen dazu zu motivieren, in ihrem Garten, im Dorf oder in der Stadt ein Stück Natur zum großen Teil sich selbst zu überlassen und wildlebende einheimische Tier- und Pflanzenarten zu fördern. Greift der Mensch nicht mehr oder nur wenig in die Natur ein, entwickelt sich eine Vielfalt an Strukturen in der sonst so aufgeräumten Umwelt. Neue Lebensräume entstehen, neue Tier- und Pflanzenarten tauchen auf, Natur wird für den Menschen erlebbar.
„Vor allem geht es uns aber auch darum, die Akzeptanz in der Bevölkerung für wildere Flächen und insbesondere die Extensivierung von Grünpflegemaßnahmen zu steigern. Denn so Manchem ist ein wilder Garten auch ein Dorn im Auge: „Das sieht ja chaotisch aus.“, “Können die nicht mal aufräumen?“, „Dort leben doch die Wilden.“ wird oft über die Mutigen geurteilt, die ein Stück Natur sich selbst überlassen. Auf Wilden Inseln kann der Mensch beobachten, wie natürliche Prozesse weitgehend ungestört ablaufen. Die Aktion „Wilde Inseln“ bietet zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten wie der über Schotterwüsten einen Lösungsansatz und kann gut als arbeitssparende Variante der Gartenbewirtschaftung eingesetzt werden“, erklärt Friedhelm Petzke vom NABU Thüringen.
Jeder, der freiwillig eine kleine Insel Natur sich selbst überlässt, kann mitmachen und auf einer interaktiven Internetkarte seine Wilde Insel eintragen. Alle die sich eintragen, können sich auch für die Auszeichnung „Wilde Inseln“ bewerben und mit dem dazugehörigen Schild um Akzeptanz auf Ihrer Fläche werben. Das Projekt ist im Mai 2020 gestartet und wird von der Deutschen Postcode-Lotterie gefördert. Mittlerweile wurden in Thüringen schon über 100 Wilde Inseln mit der Plakette ausgezeichnet.
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