Stunde der Wintervögel
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30. Januar 2019 – Der NABU Thüringen freut sich über die große Beteiligung bei der diesjährigen Stunde der Wintervögel, zeigt sich allerdings besorgt über den Rückgang der Amseln im Freistaat. „Mit über 4.600 Teilnehmern ist dies die zweithöchste Beteiligung seit dem Beginn der Aktion im Jahr 2011“, gibt Kirsten Schellenberg, die Landesgeschäftsführerin des NABU Thüringen bekannt. „Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn die ersten Meldebögen aus unseren Faltblättern und aus den Zeitungen bei uns einflattern. Manche von ihnen sogar mit einem Brief und ein paar netten Worten zur Aktion.“ Die Stunde der Wintervögel erfreut sich aber auch bundesweit immer größerer Beliebtheit, denn fast 138.000 Teilnehmer haben ihre Vogelsichtungen dem NABU und seinem bayerischen Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) gemeldet.
Den Spitzenplatz in Thüringen ergattert erneut der Haussperling mit 21.554 Sichtungen und hat somit zum siebten Mal den Thron der am häufigsten gezählten Vogelarten bestiegen. Die Kohlmeise landet mit 18.666 gemeldeten Beobachtungen auf dem zweiten Rang, danach folgen Blaumeise (13.028), Feldsperling (12.638) und Amsel (6.742). „Sorgen machen uns vor allem die Amseln. Mit nur 2,33 Vögeln pro Garten bei der Stunde der Wintervögel 2019 fuhr sie ihr schlechtestes Ergebnis ein“, berichtet Klaus Lieder, der Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. „Wir vermuten, dass Amseln im sehr trockenen Juli 2018 kaum Regenwürmer für die Jungenaufzucht finden konnten.“ Als weiteren Grund für den deutschlandweiten Rückgang der Amseln wird die im Sommer 2018 grassierende Usutu-Epidemie angenommen. „In Thüringen können wir dies nicht bestätigen, da es nur wenige Verdachtsfälle auf Usutu-Erkrankungen gab.“
Zudem sind offenbar weniger Vögel aus dem Norden und Osten Europas nach Deutschland gekommen, da der Winter in ganz Europa eher mild war. „Einen geringen Rückgang konnten wir bei Kohlmeisen und Blaumeisen am Futterhaus feststellen. Sumpf- und Tannenmeise sind im Vergleich zum Vorjahr sogar bis zu 28 Prozent weniger gesichtet worden“, so der NABU-Vogelexperte Klaus Lieder.
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