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Nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft in Thüringen
NABU-Forderungen an Landwirtschaftsministerin Keller
10. April 2019 – Die Agrarminister haben es in der Hand, sich auf der Konferenz auf einen naturverträglicheren Kurs in der Agrarpolitik zu verständigen. „Vor allem die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) kann die Weichen für die Rettung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft stellen“, sagt Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen. „Die Agrarminister dürfen nicht weiter das Artensterben durch falsche Subventionen mit der Gießkanne fördern, sondern müssen gezielt Landwirte beim Natur- und Klimaschutz unterstützen. Die Lösung dieses Problems kann nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden.“
Schon im Vorfeld der Konferenz bat der NABU Thüringen Birgit Keller, sich vehement im Sinne der Artenvielfalt und einer nachhaltigen Zukunft der Landwirtschaft in Thüringen einzusetzen. In einem Brief wurde die Landwirtschaftsministerin vom NABU-Landesvorsitzenden gebeten, die Forderungen des EP-Umweltausschusses nach einer europaweiten Zweckbindung von 15 Mrd. EUR GAP-Mitteln jährlich für die Honorierung von Naturschutzleistungen zu unterstützen. Des Weiteren möge sie sich dafür einsetzen, dass jeder Mitgliedstaat mindestens 50 Prozent der Ersten Säule für das Angebot sogenannter „Ecoschemes“ sowie 50 Prozent der Zweiten Säule für Agrarumwelt- und –klimamaßnahmen aufwenden muss. Weiterhin sollte sich die Ministerin dazu bekennen, dass die ökonomisch, sozial und ökologisch unsinnigen, pauschalen Flächenprämien dringend in innovative Investitionen und Anreize umgeschichtet werden müssen.
„Ministerin Keller hat die Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur einzelnen Interessensgruppen kurzfristig zugutekommen, sondern im langfristigen Interesse der gesamten Gesellschaft und der Zukunft unseres Landes liegen. Andernfalls ist nicht nur die Zukunft der Artenvielfalt in großer Gefahr sondern auch die öffentliche Förderung der Landwirtschaft. Eine GAP, die nicht grundlegend reformiert wird, kann keine gesellschaftliche Unterstützung mehr erwarten“, so Martin Schmidt.